[Aus den "Dürener Nachrichten" vom 16. August 2007]
Das geplante Kinderbildungsgesetz bringe „eindeutig weniger Qualität“. Deshalb solle die Stadt Düren sich wehren, sagt der Politiker.
Düren. Dürens SPD-Chef Dietmar Nietan hat mit sich zu kämpfen, man sieht es ihm an. „Ich muss mich beherrschen, damit ich nicht wütend werde“, sagt der Sozialdemokrat und schluckt. „Aber das, was die Landesregierung da mit unseren Kindern vorhat, geht eindeutig zu ihren Lasten. Sie zahlen die Zeche.“
Was den Politiker so erzürnt, ist das vom Land NRW geplante Kinderbildungsgesetz, kurz Kibiz. Es soll im August nächsten Jahres in Kraft treten und regelt unter anderem die Betreuung von Jungen und Mädchen im Kindergarten. „Die Qualität wird schlechter“, wettert Nietan. „Die Förderung bleibt auf der Strecke, vor allem die Förderung von sozial schwachen Jungen und Mädchen.“
Das hängt für die Dürener SPD mit finanziellen Neuerungen zusammen. Eltern können künftig entscheiden, ob sie ihre Kinder 25, 35 oder 45 Stunden in den Kindergarten schicken. Vom jeweiligen Stundensatz hängt der Beitrag ab. „Ich kann mir gut vorstellen, dass viele eine kürzere Dauer wählen, um Geld zu sparen“, sagt Ulf Opländer, jugendpolitischer Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion. Die Betreuung der Kinder hänge wieder einmal vom Geldbeutel der Eltern ab, ergänzt Liesel Koschorreck, die für die SPD im Landtag sitzt.