Jens Bröker, Vorsitzender der Kreistagsfraktion
Aus der "Dürener Zeitung" vom 7. März 2008
Die Opposition wirft dem Landrat selektive Wahrnehmung vor. SPD schlägt reale Entlastung der Kommunen vor und mahnt Sparkurs an.
Von unserem Redakteur Walter Schmühl
Kreis Düren. Zum Thema „Dichtung und Wahrheit“ über die Kreisfinanzen ist nach der Version des Landrates eine Neuauflage erschienen. Diesmal zeichnet die Opposition als Autorin verantwortlich. Und sie kennt andere Wahrheiten, als Wolfgang Spelthahn sie verkündete. Ihm wirft die SPD selektive Wahrnehmung vor. Und Täuschung der Öffentlichkeit. Spelthahn sei „blind, wenn es darum geht, die Wirklichkeit wahrzunehmen“, sagte SPD-Fraktionssprecher Jens Bröker gestern. Der Landrat propagiere lediglich jene „Teile der Wirklichkeit, die ihm politisch in den Kram passen“.
Die SPD nannte wenige Tage vor der Sitzung des Kreistages ein aktuelles Beispiel dafür, wie man mit Zahlen manipulieren kann. Der Landrat und „seine auf Zuruf nickende CDU-Mehrheit“, so Bröker, spreche bei der geplanten Senkung der Kreisumlage stets nur von dem Hebesatz, der künftig nur noch 37,5 Prozent betragen soll. Die SPD sieht die konkreten Zahlen und kommt zu einer völlig anderen Einschätzung. Bröker: „Tatsächlich müssen die 15 Städte und Gemeinden trotz sinkenden Hebesatzes 6,8 Millionen Euro mehr zahlen.“ Dies hat seine Ursache in geänderten Bemessungsgrundlagen. Allein die Stadt Düren hat für 2008 rund 40,8 Millionen Euro (plus 2,6 Mio.) zu leisten, für 2009 weitere 42,6 Millionen (plus 4,4 Mio.).