Liesel Koschorreck sieht Einschätzung der SPD durch aktuelle Studie der FH Köln bestätigt
Düsseldorf/Kreis Düren. „Manchmal wünscht man sich, man würde nicht Recht behalten“, kommentiert Liesel Koschorreck (SDP) die neuesten Erkenntnisse zum Kinderbildungsgesetz in NRW, kurz KiBiz genannt.
Gegen den Willen von SPD und Grünen hatte die schwarz-gelbe Landesregierung in NRW dieses Gesetz zum Kindergartenjahr 2008 verabschiedet. „Es war schon zu diesem Zeitpunkt völlig klar, dass Kibiz keine Verbesserung bringen und für die Erzieherinnen eine zusätzliche Belastung darstellen würde“, so die Dürener Landtagsabgeordnete empört.
„Aber Familien-Minister Armin Laschet und sein Chef Jürgen Rüttgers mussten ja unbedingt ihre Ideen durchsetzen, ohne sich über die möglichen Folgen Gedanken zu machen."
Ihre Kritik sieht Koschorreck durch eine gestern vorgestellte Studie der Fachhochschule Köln bestätigt. Das Ergebnis des sozialpädagogischen Institutes laute, so die Sozialpolitikerin, „Weniger Personal, weniger Bildung, dafür mehr Arbeitsbelastung. Leidtragende sind letztlich die Kinder“.
Zum Hintergrund: Das unabhängige Institut hatte 300 Leitungskräfte befragt. Auftraggeber hierfür war ein Aktionsbündnisses von Elternverbänden, Kirchen und Gewerkschaften. „Das Ergebnis ist sehr traurig“, sagt Koschorreck. Von den versprochenen Verbesserungen sei in der Praxis nichts angekommen. „Aber der Unmut bei den Eltern und Erziehern hat zugenommen.“
Die Personalsituation habe sich de facto verschlechtert, so ein weiteres Ergebnis der Studie. Kinderpflegerinnen müssten sich auf eigene Kosten weiterbilden und das Anerkennungsjahr der Berufspraktikantinnen wird häufig nicht mehr bezahlt. „Kibiz ist durch und durch unsozial“, lautet die Kritik von Liesel Koschorreck. „Und das ist erst die Spitze des Eisberges. Ich mag mir gar nicht vorstellen, welche Ergebnisse Studien zu einem späteren Zeitpunkte zutage bringen.“
