Rot-Grün spielt den Ball in die Rathäuser
Führende Politiker der Kreis-SPD fordern die Kommunen auf, die Vorschläge der neuen Landesregierung aufzunehmen und umzusetzen
Kreis Düren. Wenn man das Pressegespräch der SPD sportlich nehmen wollte, würde man formulieren: Die neue Landesregierung hat den Ball vorgelegt, nun müssen ihn die Kommunen annehmen und verwandeln. „Manche schauen ganz ungläubig“, sagt Landespräsidiumsmitglied Liesel Koschorreck. „Plötzlich herrscht ein anderer Ton.“ Die rot-grüne Regierung würde nichts von oben herab durchsetzen, sondern – im Gegenteil – mit den Betroffenen sprechen. „Daran müssen sich viele erst mal gewöhnen“, sagt Koschorreck.
Dietmar Nietan, SPD-Chef auf Kreisebene, nennt als Beispiel die Bildungspolitik. Rot-Grün wolle, dass in den nächsten Jahren 30 Prozent aller weiterführenden Schulen Gemeinschaftsschulen werden. Das sind Einrichtungen, an denen alle Schulabschlüsse möglich sind. „Nun ist eine Stadt wie Düren gefragt“, sagt Nietan. Warum, fragt er, soll die Realschule Nord geschlossen werden? Statt dessen könnte eine Gemeinschaftsschule entstehen, die „auch noch Zulauf hätte“. Nur so seien künftig Schulen vor allem auf dem Land zu erhalten, betont Nietan. Wieder ein Beispiel: Die Hauptschulen in Nörvenich und Kelz verzeichnen sinkende Schülerzahlen.
„Eine Gemeinschaftsschule könnte dafür sorgen, dass es in dem Gebiet auch künftig eine weiterführende Schule gibt.“