Besetzungsdrama bei Schulleiterstellen weiteres Indiz für Chaos in der Bildungsplanung in NRW
"Man könnte fast von einer Posse sprechen, wenn die Angelegenheit nicht so schwerwiegende Auswirkungen hätte," beschreibt Liesel Koschorreck, SPD-Landtagsabgeordnete ihren Eindruck von der monatelangen Auseinandersetzung bei der Besetzung diverser Schulleiterstellen im Kreis Düren.
"Die Schuld liegt weder bei den Schulen noch beim Schulträger noch bei den Gerichten, sondern eindeutig im Bildungsministerium in Düsseldorf," so Koschorreck weiter. "Dass dort auf die Anfragen der Presse nur mit dem Kopf geschüttelt wird, verwundert mich kaum noch. Schon Ende März war offensichtlich, dass das Bildungsministerium keinen Plan B für einen Fall hat, wie er im Kreis Düren bereits mehrfach aufgetreten ist. Dies ist aus der Antwort auf meine "Kleine Anfrage" im Landtag hin sehr deutlich geworden," beschreibt Liesel Koschorreck die vagen Aussagen aus dem Haus von Ministerin Barbara Sommer:
Eine Stellenbesetzung mit einem durch die Schulkonferenz abgelehnten Bewerber werde nicht erfolgen. Die Stellenausschreibung und das Wahlverfahren müssten wiederholt werden. Falls auch dabei nur eine Bewerberin oder ein Bewerber vorhanden sein sollte und es kein positives Votum der Schulkonferenz geben würde, sei das Bewerbungsverfahren ergebnislos beendet. Dann müsse die Schulaufsicht über Ausschreibungs- oder Versetzungsverfahren entscheiden. Von der Schulkonferenz abgelehnte Bewerber würden dabei nicht berücksichtigt.
"Dies ist jetzt alles obsolet geworden. Die betroffenen Schulen müssen in einer Zeit, in der schwerwiegende Veränderungen (G 8, Ganztag, Doppelter Abiturjahrgang, Probleme mit Zentralabitur und Kopfnoten) anstehen, nur mit einer kommissarischen Leitung auf Abruf agieren. Dies ist auch für die Kollegen in diesen Ämtern eine unzumutbare Situation. Ich erwarte als Abgeordnete, dass es im Ministerium nicht beim Kopfschütteln bleibt, sondern auch in der parlamentarischen Sommerpause mit Hochdruck an einer Lösung gearbeitet wird."
