Nokia in Bochum, Rapak in Düren
Kreis Düren. Scharf kritisierte der Kreisvorstand der SPD in seiner gestrigen Sitzung das Verhalten des Nokia-Konzerns. Trotz einer profitablen Produktion will er das Bochumer Werk schließen. Betroffen sind über 3000 Beschäftigte und viele Zulieferer.
„Menschen sind nur noch Manövriermasse; Qualifikation, Einsatz und Können zählen anscheinend nicht mehr. Dies ist eine fatale Botschaft, die hier auch gerade der jüngeren Generation vermittelt wird,“
schildert Dietmar Nietan, Vorsitzender der SPD im Kreis Düren den Unmut der Genossen. „Subventionen, die eigentlich Investitionen in neue Techniken, Verfahren und dadurch entstehende neue Arbeitsplätze fördern sollen, werden kurzfristig abgezockt. Anschließend werden die Arbeitsplätze verlagert.“ Die SPD im Kreis Düren ruft dazu auf, sich der Kampagne gegen die Schließung des Werkes anzuschließen: Unterschriftsammlung und Protestaktion
Wir hoffen, dass der Protest nicht nur bei Nokia zum Einlenken führt, sondern auch anderen Unternehmen zum Überdenken ihrer Strategien veranlasst,“ so Nietan weiter.
Liesel Koschorreck MdL, SPD-Landtagsabgeordnete weist auch auf aktuelle Entwicklungen im Kreis Düren hin: „Uns schrecken nicht nur die Zahlen aus Bochum. Eher im Verborgenen haben wir das gleiche Problem vor unserer Haustür. Der Kunststoffverpackungshersteller RAPAK schließt sein hochprofitables und modernes Werk im Großen Tal in Düren, um anderswo noch ein wenig mehr Rendite einstreichen zu können. Betroffen sind 100 Beschäftigte, teils direkt, teils als Leiharbeiter.