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SPD Distrikt Ellen

Heimbachs Wohl und Wehe fest im Blick

Unterbezirk

Drei junge Männer wagen sich in die Politik und führen jetzt den SPD-Ortsverband der Stadt. Ziele klar definiert. Mehr und besser werben.
Von Margret Vallot

Sa, 28. Jul. 2012
Dürener Nachrichten / Lokales / Seite 17

Heimbachs Wohl und Wehe fest im Blick

Drei junge Männer wagen sich in die Politik und führen jetzt den SPD-Ortsverband der Stadt. Ziele klar definiert. Mehr und besser werben.
Von Margret Vallot

Heimbach. Da sage noch einer, junge Menschen seien politikverdrossen! Den Heimbacher SPD-Ortsverein führen jetzt drei junge Männer an, zwei sind erst 20 und einer 24 Jahre alt. Heimbach sehen sie geradezu existenziell bedroht durch das Pumpspeicherkraftwerk. Die Drei sind angetreten, um in der kleinsten Stadt Nordrhein-Westfalens für den Erhalt des Tourismus zu kämpfen, „denn das ist das einzige, was wir hier haben“. Den Tourismus rund um den Rursee und das neue Feriendorf könnte das Stromspeicherkraftwerk zerstören, so wird befürchtet. „Und da sind wir mit unseren Ratsvertretern völlig einig.“
Max Dichant sagt das mit einem gewissen Nachdruck. Aber das Pumpspeicherkraftwerk ist selbstverständlich nicht das einzige Thema, das die Politik-Neulinge sich auf die Fahnen geschrieben haben. Es scheint ihnen allerdings wirklich wichtig zu sein.

Fast 50 Mitglieder hat die Heimbacher SPD und nur drei Sitze im Rat der Stadt. Bei der letzten Kommunalwahl entschieden sich nur 12,5 Prozent aller Wähler für die Sozialdemokraten. „Wir waren schlechter als die FDP“, erinnert sich Matthias Dürbaum. Da gebe es nichts zu beschönigen, „das war im ganzen Kreis Düren für die SPD das schlechteste Ergebnis“, so Dichant, der in Köln Medienwirtschaft studiert. In zwei Jahren, das hat sich das Trio, das in NRW wohl das jüngste ist, das einen SPD-Ortsverein führt, vorgenommen, „müssen fünf Prozent mehr erreicht werden“.

Es sollen nun verstärkt junge Menschen angesprochen werden, die übrigens gar nicht unbedingt Mitglied der SPD werden müssen. Es kommt den jungen Leuten allein darauf an, „dass sich möglichst viele Menschen über die Zukunft Heimbachs Gedanken machen und mitdiskutieren“. Denn zu ganz Vielen könne man am ehesten gute Lösungen finden.

Auch, dass sie in Sachen Pumpspeicherkraftwerk sehr nah bei der Position der CDU sind und bei der von Bürgermeister Bert Züll (CDU), stört sie nicht. Im Gegenteil. Eine vernünftige Position gehört unterstützt, von je mehr Personen desto besser, so die Grundeinstellung. Wenn man bedenkt, dass in Räten manchmal Ideen nicht vertreten werden, weil sie nicht in der eigenen Partei entwickelt wurden, macht dieser politische Stil Hoffnung – sofern er wirklich beibehalten wird.
Sie haben übrigens die Genossen Dietmar Nietan (MdB) und Peter Münstermann (MdL) aufgefordert, sich für die Lösung „See im See“ stark zu machen. Das bedeutet, dass ein Teil des Rursees abgetrennt wird und nur dieser Teil als Wasser-Reservoir des neuen Pumpspeicherkraftwerks dient. Und sie fordern die örtliche CDU auf, über ihre Vertreter im Landtag ebenfalls für den Erhalt des Tourismus zu kämpfen. Schließlich sei der Rursee ein Erholungsgebiet für mehr als eine Million Menschen, allein 5000 aktive Segler und 38 Segelclubs gebe es dort.

Nächster Schwerpunkt ist die Werbung. Mehr und bessere Werbung habe Heimbach verdient. Für den Nationalpark, das Festival Spannungen und die Kunstakademie. „Die muss man dringend stärker bewerben“, sagt der Student der Medienwirtschaft. „Zwei oder drei Texte in hiesigen Zeitungen, das reicht nicht.“
Sympathisch: Die Drei haben nicht gleich auf alle Fragen eine Antwort parat, und es fällt ihnen nicht schwer, das zu gestehen. „Keine Ahnung“, sagt Matthias Dürbaum beispielsweise auf die Frage nach Mitbürgern, die schon ewig auf einen schnellen Internetanschluss warten. Und dann: „Aber danke, der Frage werden wir bestimmt nachgehen.“
Politik neben Studium, Beruf und der ehrenamtlichen Arbeit im Unternehmen
Max Dichant (20) lebt in Hasenfeld, ist seit drei Wochen Vorsitzender des SPD-Ortsvereins und will „jetzt erst mal zwei Jahre lang Kommunalpolitik machen“, hat aber weitergehende Ambitionen.
Matthias Dürbaum (24) lebt in Hergarten, ist Schriftführer im Ortsverein und arbeitet bei RWE Power als Industriemechaniker. Er wurde schon 2008 Vorsitzender der Gesamtjugendvertretung bei RWE Power und vertrat damit die Interessen von etwa 1000 Auszubildenden. Seit 2010 ist er stellvertretender Konzernjugend- und Auszubildendenvertreter. Außerdem ist er Mitglied der IGBCE und erst seit wenigen Wochen auch Mitglied der SPD.
Lukas Gärtner (20) wohnt in Vlatten, ist stellvertretender Vorsitzender im Ortsverein und arbeitet als Bankkaufmann. Gärtner ist derzeit auch Juso-Vorsitzender des Kreises Düren.
„Wir sind für die Energiewende. Aber wir brauchen den Tourismus hier ganz, ganz zwingend.“

Max Dichant, SPD-OrtsvereinsVorsitzender

 

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